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Anne Haeming schreibt in der Taz über Luc Besson’s “Der Profi”, und – Überraschung – in den letzten 26 Jahren hat sich vieles geändert. Die “Kritik” is brav mit #Me too verhashtagt. Aber wirklich neues fördert Frau Heaming nicht hevor. Man wird das Gefühl nicht los das der Film jetzt irgendwie schlimm sein soll. Die Autorin endet mit:

Leute, diesen Film anschauen, einfach so: Das geht längst nicht mehr.

Aha. Nun wissen wir das also. Also was machen? Umerziehen nach dem (versehentlichen) betrachten? Schwarze Balken? Schauspieler per KI ins der jetzigen Kultur entsprechenden Alter setzen? Das ganze Werk gleich in den Giftschrank. Neben Riefenstahl ist noch Platz.

Das Problem dieser Kritik ist, das sie schreibt als gäbe es irgendwo einen objektiven Maßstab von dem was geht, und was nicht geht. Den gibt es natürlich auch: Wenn etwas Leiden verursacht dann ist es bedenkenswert. Sollte meistens vermieden werden.

Ob nun jeder die Brutalitäten dieses Films sehen muß ist vielleicht fraglich. Aber diesen Film jetzt pauschal via ist-me-too zu verurteilen ist lächerlich. Und eine Indikation der Zeit. In nochmal 26 Jahren wird diese Kritik selbst in der kritischen Betrachtung stehen. Der Film wird dann als Zeitzeugnis bewertet werden. Nicht mehr. Nicht weniger. Bis dahin gucke ich ihn dann einfach an. Einfach so.